Zufriedenheit im Job – “Machen Sie Ihren Job zur Berufung”

Bei der Arbeit geht es nicht nur ums Geld. Menschen, die einen tieferen Sinn hinter ihrem Job sehen, sind glücklicher und letztlich auch erfolgreicher.
Ein Artikel von Bill Barnett – Quelle: Harvard Business Manager

Arbeit ist eine finanzielle Notwendigkeit für fast jeden von uns. Damit sind meistens auch Opfer verbunden. Seien wir mal ehrlich: Manchmal kann es wirklich eine Schinderei sein. Aber Arbeit kann auch Spaß machen und spannend sein: Wettbewerb zum Beispiel ist für viele eine Energiequelle. Arbeit kann in der Tat ein spannender und positiver Teil unseres Lebens sein.

Eine Professorin der Universität Yale beschreibt drei grundlegende Einstellungen von Menschen zum Thema Arbeit. Sie nennt diese Einstellungen “Job”, “Karriere” und “Berufung”. Diese drei Einstellungen können ein Hinweis darauf sein, wie zufrieden Menschen mit ihrem Arbeitsplatz sind. Überlegen Sie einmal, wie Sie selbst Ihre Arbeit sehen – das kann Ihnen helfen zu definieren, was Sie in Ihrem Berufsleben brauchen oder wollen.

Menschen mit der “Job”-Denkweise arbeiten für Geld und achten penibel darauf, nur nicht zu lange zu arbeiten. Alle Menschen mit dieser Einstellung, die ich persönlich kennengelernt habe, sind tendenziell unzufrieden und sehen wenig Bedeutung in dem, was sie tun. Sie sind gewöhnlich auf der Suche nach etwas Neuem.

“Karrieristen” arbeiten für ihren Aufstieg, für das Gehalt und das Prestige. Ich habe Karrieristen kennengelernt mit sehr unterschiedlichen Graden von Zufriedenheit und Freude. Solange Karrieristen glauben, auf der Gewinnerseite zu stehen, sind sie zufrieden. Aber andere machen sich Sorgen, dass sie nicht in dem Tempo vorankommen, wie sie es sich wünschen. Oder sie glauben, nicht die Position zu haben, die sie eigentlich verdienen würden. Sie sind nicht gänzlich unzufrieden, aber fragen sich oft, ob sie von ihrem Arbeitgeber fair behandelt werden und ob es da draußen nicht etwas Besseres für sie gibt.

Menschen mit einer Berufung sind anders. Für sie ist ihre Arbeit ein Wert an sich. Sie fühlen sich gut mit dem, was sie tun. Sie investieren mehr in ihre Arbeit, und bekommen mehr zurück. Und hier noch ein Geheimnis über Menschen mit einer Berufung: Sie sind nicht nur glücklich und erfüllt, sondern oft sehr erfolgreich, was finanzielle Vorteile mit sich bringt.

Menschen mit Berufungen unterscheiden sich darin, welche Prioritäten sie in ihrer Arbeit setzen. Ihre Ziele lassen sich in drei Gruppen unterteilen:

1. Sie legen Wert auf Dienst für andere. Für Menschen mit einer Berufung ist es von höherer Bedeutung, anderen Menschen zu helfen. Manche werden von einer Art höherer Motivation geleitet, die normalerweise mit Menschen im religiösen Dienst oder ehrenamtlich arbeitenden Menschen verbunden wird. Andere führen ihr Unternehmen, um Märkte auf die Art und Weise zu bedienen, dass Konsumenten einen Vorteil davon haben.

2. Sie legen Wert auf gute Arbeit. Menschen mit einer Berufung ist echtes Können wichtig. Sie wollen etwas bewegen und zur Spitze in ihrem Feld gehören. Dabei geht es nicht um persönlichen Aufstieg im Unternehmen. Diese Menschen glauben, dass solche Dinge einen Wert an sich haben.

3. Sie legen weniger Wert auf Geld. Wenn Menschen mit einer Berufung Karriereentscheidungen treffen, stellen sie Materielles hinten an. Stattdessen konzentrieren sie sich auf die Frage, was für die neue Position abseits der Entlohnung spricht. Für keinen einzigen der Menschen mit einer Berufung, die ich kenne, war das Einkommen eines der vorrangigen Karriere-Ziele.

Die meisten Leute wünschen sich eine Zufriedenheit mit ihrem Job, die Menschen mit einer Berufung haben. Wenn Sie Ihre eigene Arbeit hauptsächlich als Job oder Karrieremöglichkeit ansehen, sollten sie Ihre Auffassung oder ihre Prioritäten überprüfen. Ein Weg könnte darin bestehen, Ihre Aufgaben neu zu definieren. Oder Sie versuchen, die Art und Weise zu verändern, wie Sie über Ihre Arbeit denken, um größere Priorität auf den Dienst für andere oder echtes Können zu legen. Wenn Sie in der Lage sind, Ihre Arbeit so zu verändern, finden Sie vielleicht Ihre Berufung. Oder zumindest werden Sie mehr Sinn in Ihrer Arbeit sehen und Freude daran haben. Wenn Sie bei diesem Prozess nicht erfolgreich sind, sollten Sie über eine neue Tätigkeit nachdenken.

Wie sollten Sie Ihre Prioritäten setzen, um zufriedener mit Ihrer Arbeit zu sein? Diskutieren Sie mit!